Beim Faserbiege-Abriebtest wird die Faserprobe unter einer bestimmten Spannung und einem definierten Winkel, z. B. 90°, über einen Draht oder einen dünnen Stift hin und her bewegt. Bei diesem Test wird die Anzahl der Zyklen bis zum Faserbruch gemessen. Bei Fasern für Bekleidungstextilien liefert der Test einen Maßstab für die Neigung des Gewebes oder Gestricks zum Pilling. Je geringer die Anzahl der Zyklen bis zum Bruch, desto geringer ist die Neigung zum Pilling, da die beim Tragen des Textils entstehenden Knötchen innerhalb kurzer Zeit abfallen würden. Bei diesem Test haben beispielsweise Polyesterfasern, die wenig oder gar kein Pilling aufweisen, eine Lebensdauer von weniger als 1000 Belastungszyklen, während Fasern mit schlechten Pilling-Eigenschaften bis zu 100 000 Zyklen erreichen können.

Das Gegenteil ist bei Fasern für Teppiche wünschenswert. Fasern für Teppichflore müssen sehr widerstandsfähig gegen Biegebeanspruchungen sein. Um einen vorzeitigen Bruch bei starker Beanspruchung des Teppichs zu vermeiden.

Der Biegeabriebtest eignet sich auch für Stapelfasergarn. Hinsichtlich der Stabilität ihrer Struktur oder der Widerstandsfähigkeit gegen Beanspruchung bei der Weiterverarbeitung. Z. B. für Kettgarn beim Weben. Bei Flachsfasern teilen sich die Fasern beim Biegeabriebtest zunehmend in kleine Einzelfibrillen auf, was Aufschluss über die Verarbeitungseigenschaften gibt.

Schließlich können im Bereich der Haarpflegeprodukte Rückschlüsse auf den Einfluss der Behandlungsmittel auf die Haareigenschaften, wie Elastizität oder Sprödigkeit, gezogen werden, indem dasbehandelte menschliche Haar dem Biegeabriebtest unterzogen und die Ergebnisse analysiert werden.

Das FIBRESTRESS-Gerät misst, wie synthetische oder natürliche Fasern, Garne oder Haare auf Reibung und Biegung reagieren. Es hilft dabei, die Pillingbildung, die Verschleißfestigkeit und die Haltbarkeit von menschlichem Haar beim Kämmen vorherzusagen.

Gruppen von 25 Proben werden gleichzeitig getestet, um die Testeffizienz erheblich zu steigern.